Das Gartenhaus vor Einbruch / Diebstahl schützen

Einbrecher am Gartenhaus

Neugierige Blicke sind nicht immer Ausdruck der Bewunderung für Ihr Gartenhaus: Interessierte Einbrecher schauen sich um, ob es sich lohnt und wie schwierig es sein wird, bevor sie zur Tat schreiten. Wie Sie ihr Gartenhaus vor Einbruch und Diebstahl schützen können, erfahren Sie in diesem Ratgeber. 

Inhalt:

Allgemeine Sicherheitsmaßnahmen: Einbrecher abschrecken!

Machen wir uns nichts vor:  Ein Gartenhaus allein auf weiter Flur, ohne Nachbarschaft, die mitbekommt, was hier geschieht, lässt sich schlecht schützen! Zum Glück betrifft das nur Ausnahmen, in der Regel liegen Gartenhäuser in Wohngebieten, Wochenendsiedlungen und Kleingartenanlagen. Aber egal, wo Ihr Gartenhaus steht: Ein paar vorbeugende Maßnahmen können helfen, das Gartenhaus vor Einbrechern zu schützen, mindestens aber den Schaden zu begrenzen:

  • Keinen Reichtum zeigen:  Je mehr Luxus potenzielle Diebe im und um das Gartenhaus erblicken, desto lohnender erscheint ihnen der Einbruch. Superteure Gartenmöbel, die Satellitenschüssel auf dem Dach, eine Küchenzeile mit Siebträger-Kaffeemaschine, gut sichtbar durchs Fenster – all das lässt vermuten, dass hier noch mehr Wertvolles zu finden ist!
  • Vorhänge / Jalusien nutzen:  Können die Langfinger gar nicht erst ins Gartenhaus hineinschauen, bleibt unklar, ob hier etwas zu holen ist. Befindet sich tatsächlich nichts von Wert im Gartenhaus, sondern z.B. nur ein paar alte Gartengeräte, Pflanztöpfe, Dünger und dergleichen, kann es sogar zielführender sein, den Einblick zu gestatten!
  • Sicherheitsinstallationen offen anbringen: Eine deutlich sichtbare Überwachungskamera (oder eine entsprechende Attrappe!) schreckt Einbrecher ab, die zumindest damit rechnen müssen, dass ihr kriminelles Tun aufgezeichnet und/oder jemand benachrichtigt wird.
  • Wertvolles nicht im Gartenhaus lassen: Diebe sind nicht besonders wählerisch und stehlen alles, was sich gut verkaufen lässt. Werkzeuge, Genussmittel, Heimelektronik sind als Diebesgut beliebt. Wirklich wertvolle Gegenstände sollten Sie nicht im Gartenhaus lassen, insbesondere nicht über den Winter, wenn sie es außerhalb der Saison nicht nutzen.

Auch der Gartenzaun und das Gartentor spielen eine Rolle, wenn es darum geht, es denn Einbrechern schwerer zu machen. Fast jeder Zaun ist überwindbar, aber das Überklettern braucht etwas Zeit und fällt womöglich jemandem auf. Ist dagegen das Gartentor nur halbhoch und nur durch einen einfachen Riegel verschlossen, wirkt das Eintreten des Diebs nicht mal illegal! Gibt es dann noch eine blickdichte hohe Hecke rund um den Garten, ist die Gefahr, beim Einbruch beobachtet zu werden, gar nicht mehr gegeben!

Gartenhaus mit blickdichten Vorhängen
Blickdichte Vorhänge verhindern diebische Einblicke

Mehr Licht:  Beleuchtung und Bewegungsmelder

Einbrecher nutzen meist den Schutz der Dunkelheit, um beim Einbrechen ins Gartenhaus möglichst nicht beobachtet zu werden. Ist bereits der Garten gut ausgeleuchtet, ist das Risiko für die Diebe erhöht und so mancher Einbrecher wird sich lieber ein anderes Betätigungsfeld suchen. Eine gute Außenbeleuchtung am Gartenhaus selbst verstärkt den Effekt. Und beide Varianten verschärfen die Schutzwirkung, wenn sie mit einem Bewegungsmelder gekoppelt sind, der Scheinwerfer startet, sobald sich jemand durch den Garten bewegt oder am Gartenhaus zu schaffen macht. Auf einmal wird der Dieb vom hellen Scheinwerferlicht erfasst – das kann durchaus den Fluchtreflex auslösen!

Tipp: Die Bewegungsmelder sollten am Eingang des Gartens und am Gartenhaus direkt angebracht werden. Nutzen Sie LED Strahler mit Dämmerungssensoren, die nur wenig Strom verbrauchen!

Gartenbeleuchtung

Gartenhaustür sichern: Welche Schlösser erschweren den Einbruch?

Eine gut gesicherte Gartenhaustür ist ein wichtiger Faktor, um Einbrüche zu verhindern oder zumindest zu erschweren. Nichts ermuntert potenzielle Diebe so sehr, wie ein einfaches Buntbartschloss, das mit einem gängigen Dietrich leicht zu öffnen ist! Ebenso schlecht und unsicher sind einfache Riegel mit Vorhängeschlössern, wie sie häufig noch Gerätehäusern zu sehen sind. Schnell und leise sind sie mit einem Bolzenschneider zu öffen. Auch einer kleinen Akkuflex, wie sie Fahrraddiebe nutzen, leisten diese Schlösser keinen nennenswerten Widerstand.

Die richtige Wahl für die Gartenhaustür ist ein Zylinderschloss (Profilzylinder) oder ein Einsteckschloss, die viel komplexer sind und das Einbrechen durch die Tür verhindern können. Zusätzliche Schutzbeschläge schützen beide Schlossvarianten auch gegen Abbrechen und Ziehen.

Einsteckschloss und Profilzylinder

Tipp: Diebe kennen die üblichen Verstecke für den Notschlüssel! Es ist also keine gute Idee, diesen nahe dem Gartenhaus (Dachrinne, Blumenkasten oder Blumentopf) zu lagern!

Sie wollen noch mehr tun zur Sicherung der Gartenhaustür? Gegen das Aushebeln der ganzen Tür helfen Scharniersicherungen. Allerdings bleibt fraglich, ob sich das lohnt, denn es gibt ja noch andere Wege, um in ein Gartenhaus einzubrechen, z.B. über die Fenster.

Lässt sich der Einbruch durchs Gartenhausfenster verhindern?

Die Fenster sind ein bleibender Schwachpunkt aller Gartenhäuser, denn sie lassen sich nur schlecht bis gar nicht gegen Einbrecher absichern. Die Diebe sind meist bereit, auch etwas zu zerstören, solange es keinen Lärm macht bzw. niemand da ist, der ihr kriminelles Tun mitbekommen könnte. Besonders gefährdet sind Gartenhäuser im Winter, wenn sie über längere Zeit nicht genutzt werden und unbeaufsichtigt sind. Jetzt können die Diebe in aller Ruhe ans Werk gehen! Immerhin kann man es ihnen durch einige physische Sicherungen schwerer machen:

  • Stahlgitter, wie sie in der Stadt tief liegende Erdgeschossfenster sichern, sind allenfalls an Steingartenhäusern möglich, bieten aber keine schöne Optik!
  • Eine temporäre Verschalung der Fenster mit Vollholz- oder Schichtholzplatten ist eine Alternative, die auch bei Gartenhäusern aus Holz funktioniert. Hundertprozentige Sicherheit bietet allerdings auch eine Holzverschalung nicht, denn auch diese lässt sich von Einbrechern mit genügend krimineller Energie und entsprechendem Werkzeug überwinden. Sie schreckt immerhin etwas ab, denn das Einbrechen ist so deutlich aufwändiger und langwieriger.
  • Klassische Fensterläden aus Holz sind weniger sicher als eine Verschalung, denn sie lassen sich kaum sicher verschließen.
  • Angriffshemmende Fensterfolie, die auf den Innenseiten der Fenster angebracht wird, verhindert das schnelle Einschlagen der Scheibe, um den Fenstergriff von innen zu öffnen. Die Scheibe zerbricht zwar, fällt aber dank der Folie nicht auseinander. Die lauten Klirrgeräusche und das hohe Verletzungsrisiko schrecken die Diebe zusätzlich ab. Zusatznutzen: Manche Folien schirmen über 90 Prozent der UV-Strahlen ab, was Möbel und Textilien vor dem Ausbleichen schützt.

Letztendlich ist die perfekte Fenstersicherung ein Ding der Unmöglichkeit, denn Glas lässt sich nun mal zerstören, Fensterrahmen aus Holz mit roher Gewalt aufhebeln. Es muss also im besten Fall darum gehen, die Einbrecher schon durch andere Maßnahmen abzuschrecken (siehe oben), bevor sie sich daran machen, ein Fenster aufzuhebeln oder einzuschlagen.

Wirkungsvollste Option gegen Einbrecher: Alarmanlage installieren

Die erfolgreichste Maßnahme, um ein Gartenhaus vor Einbrechern zu sichern, ist zweifellos der Einbau einer Alarmanlage. Am besten sollte sie sichtbar angebracht werden, damit potenzielle Diebe sie erkennen und gar nicht erst einzubrechen versuchen. Alarmanlagen an Gartenhäusern sorgen für verbesserte Sicherheit allein schon durch die so erreichte Abschreckung. Lassen sich die ungebetenen Gäste dennoch nicht beirren und dringen weiter vor, verkürzt die Alarmanlage immerhin die Aktionszeit der Diebe, alarmiert unmittelbare Nachbarn, die Eigentümer oder auch gleich die Polizei – je nach Art der Anlage.

Hinweis:  Fehlalarme an die Polizei ziehen Gebühren pro Einsatz nach sich!

Bei Alarmanlagen unterscheidet man Drahtmelder und Funkmelder. Der Unterschied liegt in der Installation: Funkmelder können überall installiert werden, Drahtmelder benötigen eine vorhandene Verkabelung.  Für Gartenhäuser eigenen sich vor allem Glasbruch- und Erschütterungsmelder (Fenster, Türglaselemente), Lichtschranken (im Außenbereich, an Tür und Fenster) und Bewegungsmelder.

Tipp:  Ein GPS-Tracker, wie er gegen Fahrraddiebstahl genutzt wird, lässt sich als eine Art “Alarmanlage” für die Gartenhaustür zweckentfremden. Die verblüffend einfache Anwendung zeigt “Pommes Män” in seinen “8 Tipps zur Sicherung des Schrebergartens vor Diebstahl” (Video).

Videoüberwachung erleichtert die Verfolgung der Diebe

Wer noch mehr tun will und auch bereit ist, etwas mehr zu investieren, kann am Gartenhaus eine Videoüberwachung installieren lassen. Die sogenannten “IP-Kameras” senden Ihnen ein oder mehrere Fotos per Email zu, sobald sich etwas im überwachten Bereich bewegt. Je nach Modell nehmen integrierte Lautsprecher und Mikrophone auch zusätzlich Geräusche auf oder lösen Alarmsignale aus. Selbst wenn sich die Einbrecher durch all das nicht abschrecken lassen und sich lediglich etwas beeilen, so lässt sich mit den Fotos der Einbruch doch gut rekonstruieren und die Täter sind vielleicht sogar erkennbar!

Einbrecher am Werk, Handy zeigt ein Bild davon

Sicherheitshalber: Alles markieren, was gestohlen werden könnte

Auch wenn die Einbrecher erfolgreich eingedrungen sind, kann man ihnen das Diebesgut so richtig schön madig machen, indem man es markiert! Markieren Sie Werkzeuge und Möbel durch kleine Einkerbungen, Plaketten, Aufkleber, oder namentliche Kennzeichnung mit wasserfestem Stift. Alle gekennzeichneten Gegenstände können sehr viel schlechter oder gar nicht verkauft werden! Sofern die Diebe die Markierung nicht bemerken oder einfach ignorieren, kann man sie sogar leicht ermitteln, wenn die Dinge z.B. auf öffentlichen Plattformen zum Kauf angeboten werden.

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