Der Frühling ist da, die Gartensaison vor der Tür steht und es ist höchste Zeit, das Gartenhaus aus seinem Winterschlaf zu wecken. Frost, Feuchtigkeit und Schnee können dem Holz zugesetzt haben und kleine Schäden bleiben über den Winter oft unbemerkt. Ein gut gepflegtes Gartenhaus ist nicht nur ein Blickfang im Garten, sondern bleibt auch über viele Jahre funktional und wertstabil. Um Ihr Gartenhaus wieder fit zu machen und optimal auf die kommende Saison vorzubereiten, lohnt sich ein gründlicher Frühjahrscheck. Wie Sie in sieben einfachen Schritten Ihr Gartenhaus fit für die Saison machen und langfristig vor Schäden schützen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Inhalt:
- Der Frühjahrcheck, sinnvoll für Gartenhäuser jeden Alters!
- Schritt 1: Sichtprüfung des Gartenhauses
- Schritt 2: Dach und Regenrinnen reinigen und reparieren
- Schritt 3: Wände – Reinigung und Anstrich
- Schritt 4: Fenster und Türen warten
- Schritt 5: Innenraum reinigen, Schäden beseitigen, Ordnung schaffen
- Schritt 6: Umgebung des Gartenhauses pflegen
- Schritt 7: Präventive Maßnahmen
Der Frühjahrcheck, sinnvoll für Gartenhäuser jeden Alters!
Ein Gartenhaus ist heute weit mehr als nur ein Aufbewahrungsort für Gartenwerkzeug – es ist ein Rückzugsort, ein Schmuckstück und eine Investition, die geschützt werden sollte. Ob Ihr Gartenhaus erst letztes Jahr aufgebaut wurde oder bereits seit Jahrzehnten im Garten steht: Der regelmäßige Frühjahrscheck ist für alle Altersklassen gleichermaßen wichtig!
Gerade bei neueren Gartenhäusern neigen Besitzer dazu, auf eine gründliche Inspektion zu verzichten. “Das ist doch noch wie neu”, denken viele. Doch gerade in den ersten Jahren können sich Materialien noch setzen, Holz kann arbeiten und kleine Anpassungen können notwendig werden. Ein frühzeitiger Check hilft dabei, Schwachstellen zu erkennen, bevor sie zu echten Problemen werden. Zudem kann die erste Lasur oder Lackierung nach dem ersten Winter Auffrischung benötigen, weil sie manchmal doch nicht ihre volle Schutzwirkung entfaltet hat – insbesondere dann, wenn sie per DIY aufgebracht wurde.
Schritt 1: Sichtprüfung des Gartenhauses
Bevor Sie mit der eigentlichen Pflege beginnen, steht eine gründliche Sichtprüfung an. Dieser erste Schritt hilft Ihnen, den allgemeinen Zustand Ihres Gartenhauses zu beurteilen und mögliche Problemstellen frühzeitig zu erkennen. Gehen Sie dabei systematisch vor – sowohl außen als auch innen. Los gehts!
Außenbereich prüfen:
- Dach: Kontrollieren Sie das Dach auf lose Schindeln, beschädigte Dachpappe oder undichte Stellen. Achten Sie auch auf Moosbewuchs, der die Feuchtigkeit speichert und langfristig Schäden verursachen kann.
- Wände: Untersuchen Sie die Außenwände auf Risse, Abblätterungen oder Verfärbungen. Diese können ein Hinweis auf Feuchtigkeitsschäden oder mangelnden Holzschutz sein.
- Fenster und Türen: Überprüfen Sie Fenster und Türen auf Dichtigkeit und schauen Sie, ob sich Scharniere oder Schlösser leicht öffnen und schließen lassen.
Innenbereich prüfen:
- Ausräumen: Eventuell lohnt es sich, das Garten- oder Gerätehaus zunächst auszuräumen, insbesondere, wenn es sehr voll gestellt ist. Nur mit freiem Blick auf Boden und Wände lassen sich Problemstellen gut erkennen.
- Feuchtigkeit: Suchen Sie nach Anzeichen von Feuchtigkeit, wie Stockflecken, Schimmel oder muffigem Geruch. Besonders die Ecken und der Bodenbereich sind anfällig.
- Schädlinge: Halten Sie Ausschau nach Schädlingen wie Holzwürmern oder Ameisen. Kleine Löcher im Holz oder feines Holzmehl sind typische Hinweise auf einen Befall.
- Boden: Prüfen Sie den Bodenbelag auf Schäden wie Risse oder Unebenheiten, die durch Feuchtigkeit oder Frost entstanden sein könnten.
Notieren Sie sich alle Auffälligkeiten, die Sie während der Inspektion entdecken. Diese Bestandsaufnahme bildet die Grundlage für alle weiteren Schritte Ihres Frühjahrscheck und hilft Ihnen, gezielt vorzugehen.
Schritt 2: Dach und Regenrinnen reinigen und reparieren
Ein gut gepflegtes Dach und funktionierende Regenrinnen sind essenziell, um das Gartenhaus vor Feuchtigkeitsschäden zu schützen. Je nach Zustand stehen folgende Arbeiten an:
- Dach: Entfernen Sie Laub, Moos und Schmutzablagerungen mit einer weichen Bürste oder einem Besen. Sofern die Sichtpfrügung Schäden ergeben hat, tauschen Sie beschädigte Dachziegel oder Dichtungsmaterialien aus.
- Regenrinnen: Befreien Sie die Rinnen von Blättern und anderen Verstopfungen, damit Regenwasser ungehindert abfließen kann. Verwenden Sie hierfür eine kleine Schaufel oder spezielle Reinigungswerkzeuge. Reparieren Sie kleinere Löcher in den Regenrinnen mit speziellen Dichtmitteln.
Nicht vergessen: Prüfen Sie, ob die Regenrinnen noch richtig fest sitzen und kontrollieren Sie auch die Fallrohre auf Blockaden!

Schritt 3: Wände – Reinigung und Anstrich
Die Außenwände eines Gartenhauses sind das ganze Jahr über Wind und Wetter ausgesetzt. Um sie vor Feuchtigkeit, UV-Strahlen und Schmutz zu schützen, ist eine regelmäßige Reinigung und – falls nötig! – die Auffrischung des Holzschutzes entscheidend.
- Reinigung der Außenwände: Beginnen Sie mit einer gründlichen Reinigung der Holzfassade. Entfernen Sie zunächst groben Schmutz, Staub und Spinnweben mit einem Handfeger oder einer weichen Bürste. Anschließend reinigen Sie die Wände mit warmem Wasser und einem milden Reinigungsmittel. Verwenden Sie einen Schwamm oder eine weiche Bürste, um hartnäckigen Schmutz, Algen oder Moos zu lösen. Arbeiten Sie sorgfältig, insbesondere in Ecken und schwer zugänglichen Bereichen! Vermeiden Sie den Einsatz von Hochdruckreinigern bei empfindlichem Holz, da diese das Material beschädigen könnten!
- Anstrich erneuern? Gartenhäuser aus Holz benötigen in gewissen Abständen einen neuen Anstrich. Wie häufig das der Fall ist, hängt vor allem von Standort ab bzw. davon, wie intensiv es den Einflüssen der Umwelt (Regen, Wind, Schnee, direkte Sonne) ausgesetzt ist. Pauschal geht man davon aus, dass Lasuren alle zwei Jahre, deckende Holzschutzfarben alle vier bis fünf Jahre erneuert werden sollten. Hat Ihre Sichtschutzprüfung ergeben, dass ein neuer Anstrich fällig ist, erfahren Sie alles über das Vorgehen in unseren speziellen Ratgeber “Das Gartenhaus streichen“
Mit einer gründlichen Reinigung und – falls nötig! – einem frischen Anstrich sorgen Sie dafür, dass Ihr Gartenhaus nicht nur wetterfest bleibt, sondern auch optisch in neuem Glanz erstrahlt. So ist es bestens für die kommende Gartensaison gerüstet!
Schritt 4: Fenster und Türen warten
Fenster und Türen sind nicht nur funktionale Elemente Ihres Gartenhauses, sondern auch wichtige Schutzbarrieren gegen Feuchtigkeit, Zugluft und Schädlinge. Es lohnt sich, ihnen besondere Aufmerksamkeit zu widmen und Schäden zügig zu beheben.
- Reinigung und Pflege: Reinigen Sie die Glasflächen gründlich mit einem Glasreiniger, um Schmutz und Ablagerungen zu entfernen.Wischen Sie die Rahmen mit einem feuchten Tuch ab, um Staub und Schmutz zu beseitigen. Holzrahmen können zusätzlich mit einem Holzpflegemittel behandelt werden.
- Scharniere schmieren: Kontrollieren Sie die Scharniere von Fenstern und Türen. Quietschen sie oder bewegen sich schwer, tragen Sie etwas Schmiermittel (z. B. Silikonspray) auf. Entfernen Sie gegebenenfalls Rost von den Scharnieren mit einer Drahtbürste oder tauschen Sie stark beschädigte Scharniere aus.
- Dichtigkeit prüfen: Überprüfen Sie, ob Fenster und Türen dicht schließen. Spüren Sie Zugluft oder Feuchtigkeitseintritt, sollten Sie die Dichtungen kontrollieren. Ersetzen Sie poröse oder beschädigte Dichtungen durch neue Gummidichtungen, die speziell für Fenster und Türen geeignet sind.
- Reparaturen durchführen: Verzogene Fenster oder Türen, die sich nicht mehr richtig schließen lassen, sollten ausgerichtet oder ausgetauscht werden. Besonders bei Holzrahmen kann es durch Witterungseinflüsse zu Verformungen kommen. Kleinere Schäden wie Kratzer oder Risse im Holz können Sie mit Holzkitt ausbessern.
Schritt 5: Innenraum reinigen, Schäden beseitigen, Ordnung schaffen
Je nachdem, was die Sichtprüfung im ausgeräumten Innenraum (Schritt 1) ergeben hat, geht es nun darum, eventuell festgestellte Mängel zu beheben und den Innenraum optimal für die kommende Saison vorzubereiten. Auch die Ordnung können Sie – falls nötig – jetzt verbessern, um künftig mehr Übersicht zu haben.
- Reinigung: Kehren Sie den Boden gründlich und wischen Sie ihn bei Bedarf feucht ab. Reinigen Sie auch die Wände und Decke, um Staub und Spinnweben zu entfernen.
Schimmel und Feuchtigkeit: Behandeln Sie schimmelige Stellen mit einem Anti-Schimmel-Mittel. Entfernen Sie den Schimmel gründlich und lassen Sie die betroffenen Bereiche gut trocknen. Bei Feuchtigkeitsschäden prüfen Sie die Ursache (z. B. undichte Stellen am Dach oder an den Wänden) und dichten diese ab, bevor Sie die betroffenen Stellen reparieren. Lesen Sie dazu unseren speziellen Ratgeber “Schimmel im Gartenhaus vorbeugen und bekämpfen“.
- Holzschäden ausbessern: Füllen Sie Risse oder Löcher im Holz mit Holzkitt oder Reparaturwachs aus. Diese Materialien sind leicht anzuwenden und sorgen dafür, dass das Holz wieder stabil ist.Schleifen Sie nach dem Trocknen die reparierten Stellen glatt und behandeln Sie sie mit Holzschutzmittel oder Lasur, um sie vor weiteren Schäden zu schützen.
- Ungeziefer und Schädlinge: Sofern Sie bei der Sichtprüfung Spuren dieser ungebetenen Gäste gefunden haben, erfahren Sie in unserem Ratgeber “Ungeziefer und Schädlinge im Gartenhaus“, was Sie dagegen tun können!
- Bodenpflege: Kontrollieren Sie den Boden auf Unebenheiten oder Beschädigungen. Ist der Boden feucht oder beschädigt, sollten Sie ihn trocknen und gegebenenfalls lose Bretter befestigen oder austauschen. Legen Sie bei Bedarf eine Schutzschicht wie eine Gummimatte aus, um Feuchtigkeit von unten fernzuhalten.
- Ordnung schaffen: Nutzen Sie Regale, Haken oder Boxen, um Werkzeuge und Geräte übersichtlich zu verstauen. Das erleichtert nicht nur die Nutzung, sondern sorgt auch dafür, dass empfindliche Gegenstände vor Feuchtigkeit geschützt sind. Lagern Sie schwere Gegenstände erhöht, damit der Boden frei bleibt und gut belüftet werden kann!
Mit diesen Maßnahmen stellen Sie sicher, dass der Innenraum Ihres Gartenhauses nicht nur sauber und ordentlich ist, sondern auch optimal gegen zukünftige Schäden geschützt wird.
Schritt 6: Umgebung des Gartenhauses pflegen
Auch die Pflege der Umgebung Ihres Gartenhauses ist entscheidend, um das Gebäude langfristig vor Schäden zu schützen und eine harmonische Optik im Garten zu bewahren.
- Pflanzen beschneiden: Beginnen Sie damit, Äste und Sträucher zurückzuschneiden, die das Gartenhaus berühren oder zu nahe daran wachsen. Pflanzen, die direkt an den Wänden anliegen, können Feuchtigkeit speichern und so die Holzstruktur beschädigen. Ein ausreichender Abstand zwischen Vegetation und Gartenhauswänden sorgt für eine gute Luftzirkulation und hält die Wände trocken.
- Unkraut und Laub am Fundament entfernen: Entfernen Sie Laub, Moos und Unkraut rund um das Fundament Ihres Gartenhauses. Diese können Feuchtigkeit speichern und so das Holz oder die Basis des Hauses angreifen. Eine saubere Fläche rund um das Fundament verhindert zudem, dass sich Wasser staut und erleichtert die Pflege. Falls nötig, erneuern Sie die Kiesschicht rund ums Gartenhaus, um Spritzwasser vom Holz fernzuhalten.
- Stolperfallen beseitigen: Auch angrenzende Wege oder Terrassenbereiche sollten gereinigt werden, um Schmutz und Stolperfallen zu beseitigen. Reparieren Sie beschädigte Pflastersteine oder Unebenheiten, um eine sichere Umgebung zu schaffen. Stellen Sie sicher, dass der Bereich rund um das Gartenhaus frei von Hindernissen ist, damit es leicht zugänglich bleibt.
Schritt 7: Präventive Maßnahmen
Nun ist Ihr Gartenhaus gründlich gereinigt, repariert und gepflegt, bereit für die neue Saison! Über den Frühjahrscheck hinaus, ist es lohnenswert, ein paar präventive Maßnahmen zu ergreifen, die den Werterhalt sichern:
- Gartenhaus belüften: Die regelmäßige Lüftung des Innenraums ist essenziell, um Feuchtigkeit und Schimmelbildung vorzubeugen. Öffnen Sie Fenster und Türen mindestens einmal pro Woche für einige Minuten, um einen Luftaustausch zu ermöglichen. Besonders in Übergangszeiten, wenn die Temperaturunterschiede groß sind, kann sich Kondenswasser bilden, das dem Holz schadet. Mit einer guten Belüftung halten Sie das Klima im Gartenhaus stabil. Lesen Sie dazu unseren Ratgeber Gartenhaus-Belüftung: So geht’s!
- Wartungsplan: Insbesondere für neue Gartenhausbesitzer empfiehlt es sich, einen Wartungsplan zu erstellen, der dabei hilft, die Pflege Ihres Gartenhauses systematisch durchzuführen. Dazu gehört beispielsweise die jährliche Kontrolle des Daches auf Schäden, das Nachstreichen der Holzfassade alle zwei bis drei Jahre sowie die Überprüfung von Fenstern und Türen auf Dichtigkeit. Ein solcher Plan sorgt dafür, dass keine wichtigen Aufgaben vergessen werden und Ihr Gartenhaus immer gut geschützt bleibt. Lesen Sie dazu auch unseren Ratgeber “Das Gartenhaus winterfest machen“.
- Extremwetter: Schließlich ist es sinnvoll, das Gartenhaus auf extreme Wetterbedingungen vorzubereiten. Bei starken Regenfällen oder Schneefall sollten Sie regelmäßig kontrollieren, ob das Dach und die Regenrinnen frei von Blockaden sind. Im Winter kann es hilfreich sein, eine zusätzliche Schutzfolie über empfindliche Bereiche zu legen.
Mit diesen präventiven Maßnahmen sorgen Sie dafür, dass Ihr Gartenhaus nicht nur für die aktuelle Gartensaison bereit ist, sondern auch langfristig seinen Charme und seine Funktionalität behält. So können Sie viele Jahre Freude an Ihrem Gartenhaus haben!